Liebe Leserinnen und Leser,
geschafft! Ist Ihnen am Mittwochabend ein Stein vom Herzen gefallen? Es ist vollbracht: Nach dem Pokalsieg und dem Erreichen des Final-Four-Turniers in der Champions League kann der THW Kiel hinter dem nächsten Saisonziel einen Haken setzen. Die Zebras sind auch in der kommenden Saison auf königlichen Pfaden unterwegs, haben durch ein
33:26 bei den Rhein-Neckar Löwen die Vizemeisterschaft und damit die erneute Qualifikation für den Elite-Wettbewerb gesichert. Chapeau!
„Das ist nicht selbstverständlich. Früher waren deutsche Mannschaften Dauergast beim Final Four in Köln. Aber das ist nicht mehr so und wird auch in Zukunft nicht mehr so sein“, sagt THW-Cheftrainer Filip Jicha über das bevorstehende Final Four am Rhein am 18. und 19. Juni. Zu groß ist die Belastung der deutschen Top-Teams in der Handball-Bundesliga. Nichtsdestotrotz hat der deutsche Rekordmeister und viermalige Titelträger dieses Kunststück nun zum zweiten Mal in drei Jahren geschafft und kann auch in der kommenden Spielzeit einen weiteren Anlauf auf den Thron Europas unternehmen.
Löwen-Spielmacher Andy Schmid zieht es auf dem Kontinent indes weiter nach Süden. Die Vereinslegende der Badener geht in seine Heimat Schweiz zurück, wird in Luzern spielen. Am Mittwoch hatte er einen bewegenden Abschied von seinem Heimpublikum. Daran hatte auch der THW Kiel seinen Anteil, denn die Zebras konnten ihm zwar nicht mit zwei Punkten dienen, die sie lieber für sich behielten. Aber 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff stellten sie das Handballspielen einfach mal ein, um Schmid die ganz große Bühne zu überlassen. Stark!
Danach wurde in Mannheim nach allen Regeln der Kunst gefeiert. Und genau das hat auch der THW Kiel am 20. Juni auf der Kieler Woche mit seinen Fans vor. Denn schließlich - ich hatte es oben bereits angedeutet - sind schon jetzt alle Saisonziele mit einem Haken versehen. Ganz egal, wie das Final Four in Köln ausgeht. Apropos: Die Chancen der Kieler sind durch
die schwere Verletzung von Superstar Sander Sagosen nicht unbedingt gestiegen. Nach Hendrik Pekeler ist der Norweger, der sich eine Sprunggelenksfraktur und einen Riss des Syndesmosebandes zugezogen hat, der nächste Schlüsselspieler, der in Köln nicht dabei sein kann. „Jetzt müssen alle zusammenrücken - und ein Märchen schreiben“, sagt Filip Jicha. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich wünsche Ihnen ganz viel Spaß beim letzten Bundesliga-Spieltag der Saison am Sonntag gegen Frisch Auf Göppingen. Sollten Sie nicht in der Arena dabei sein, können Sie die Partie natürlich
auf KN-online am Liveticker verfolgen. Viel Spaß!
Ihr
Tamo Schwarz
THW-Reporter